Neuer Naturpark "Nagelfluhkette" verbindet das Allgäu mit dem Bregenzerwald im Vorarlberg
Um die touristische Infrastruktur besser zu nutzen und gemeinsame Angebote zu entwickeln haben sich sechs Bayerische und acht Vorarlberger Gemeinden zusammen getan und den ersten grenzübergreifenden Naturpark "Nagelfluhkette" zwischen Deutschland und Österreich gebildet.
Die feierliche und offizielle Einweihung findet am 21. Mai 2008 in Oberstaufen auf dem Hochgrat statt.
Der Naturpark Nagelfluhkette umfasst eine Fläche von 401 Quadratkilometern. Vorrangige Ziele sind Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft, eine nachhaltige Land-, Alp- und Forstwirtschaft, die Förderung und gemeinsame Vermarktung eines nachhaltigen touristischen Angebotes sowie die Regionalentwicklung mit dem Kernthema Energie.
Oberstes Ziel: Nachhaltige Regional- und Tourismusentwicklung
Der Tourismus soll als Wirtschaftszweig langfristig gesichert und entwickelt werden. wollen die Gemeinden auch das grenzüberschreitende ÖPNV-Angebot weiter ausbauen. Die Gäste können so die Vielfalt lokaler und regionaler Besonderheiten besser für den Urlaub nutzen, die Einheimischen von der sehr unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklung in der Region stärker profitieren.
Im Vordergrund des touristischen Angebotes aller 14 Naturpark-Orte stehen klassische Urlaubsaktivitäten wie Wandern, Nordic Walking, Spazierengehen, Ski- und Langlauf sowie Radfahren. Dazu kommen Mountainbiking, Paragliding, Drachenfliegen, Rafting und Canyoning. Auch Golf, Wellness und Familienurlaub spielen eine wichtige Rolle.
Oberstaufen ist das touristische Zentrum des neuen Naturparks
Auch wenn Oberstaufen am Nordrand des Naturparks liegt und nur etwa 70 Prozent seiner 126 km² Gemeindefläche zum Naturpark zählen, ist der WellVitalort mit seinen 9000 Gästebetten und mehr als 1,2 Mio. Übernachtungen doch das touristische Zentrum. Mit 7300 Einwohnern ist Deutschlands einziges Schrothheilbad nach dem benachbarten Immenstadt die zweitgrößte Gemeinde im Naturpark und Sitz des Vereins Naturpark Nagelfluhkette e.V. Auf Oberstaufener Gebiet liegen der größte Teil der Nagelfluhkette und der Hochgrat, mit 1833 Meter ihr höchster Gipfel.
Oberstaufen verbindet auf einzigartige Weise die landschaftlichen Reize des neuen Naturparks mit den nachhaltigen Gesundheits- und Wellnessangeboten eines beliebten Ferienortes. Lifestyle-orientierter Genießer- und Wellnessangebote auf der einen Seite, 47 Ferienbauerhöfe und 166 Alpen sowie die Auszeichnung als Deutschlands beliebtester Wanderort auf der anderen Seite stehen für eine einzigartige Erlebnismischung.
Besonderer Pluspunkt: Die Gäste von rund 250 Hotels, Pensionen und Bauernhöfen können die drei Bergbahnen auf den Hochgrat, den Imberg oder am Hündle kostenfrei nutzen. Ebenso das Spaß- und Erlebnisbad Aquaria, das Sommerbad in Thalkirchdorf, die Sommerrodelbahn und die Museen.
Die Gästekarte „Oberstaufen Plus“ gibt auch freie Fahrt mit dem Bus und erlaubt freies Parken im Ort und an den Bergbahnen. Sonnenbaden auf den Gipfeln rund um den Ort, sportliches Ausschreiten auf den 300 Kilometer ausgewiesenen Wanderwegen oder das gemeinsame Staunen auf dem kinderwagengerechten Alperlebnisweg am Imberg sind so kostenfrei möglich. Paraglider und Drachenflieger kommen ebenfalls kostenfrei zu ihren Startplätzen, die Gäste von rund 20 Golfgastgebern sogar zum Greenfee-freien Spiel auf den beiden herrlich gelegenen 18-Loch-Golfplätzen unterm Hochgrat.
Mehr Infos zu Oberstaufen: www.oberstaufen.de
Immenstadt – Wirtschaftszentrum und Kleinod am Großen Alpsee
Mit 14.000 Einwohnern ist Immenstadt die am dichtesten besiedelte Naturparkgemeinde. Rund 43 Prozent ihrer 81 km² Fläche gehören zum geschützten Bereich. Anders als im Nachbarort Oberstaufen arbeiten die meisten Menschen hier in Produktionsberufen. Doch 340.000 Übernachtungen pro Jahr und 3.000 Gästebetten sprechen auch für touristischen Attraktionen rund um den historischen Marienplatz.
So ist der Große Alpsee der größte Natursee im Naturpark und ist mit 2,4 km² im Sommer für Segler und Surfer und im Winter für Eisläufer und Eishockey-Spieler ein wahres Dorado.
Immenstadts 1452 Meter hoher Hausberg „Mittag“ ist der östlichste Gipfel der 20 Kilometer langen Nagelfluhkette, die sich über 13 Gipfel bis zum Großhädrich bei Hittisau in Vorarlberg zieht. Der etwa zweistündige Aufstieg von 700 Höhenmetern lässt sich durch eine Fahrt mit der Mittagbahn ersetzen. So bleibt mehr Zeit für die faszinierenden Ausblicke über das Hügelland auf der einen und die Alpen auf der anderen Seite.
Rund 200 Kilometer Wanderwege sind rund um Immenstadt ausgezeichnet. Wer die Paraglider und Drachenflieger lieber von unten sehen will, dem sei der Alpsee-Rundwanderweg ans Herz gelegt. Oder ein Spaziergang auf der Seepromenade.
Besonders beliebt bei Familien sind neben dem beheizten Freibad, den Liegewiesen und Beach-Volleyball-Plätzen die Rodelbahn der Alpsee-Bergwelt und das „Allgäuer Bergbaumuseum“ in Diepholz. So lebensecht wie möglich wird hier gezeigt, wie wichtig die Berglandwirtschaft für Mensch und Natur ist. Dazwischen können die Kids auf dem Erlebnis-Spielplatz toben, im Spielwäldchen klettern und balancieren oder sich aus schwindelnden Höhen ins Heu stürzen.
Mehr Infos zu Immenstadt unter www.immenstadt.de und zur Ferienregion Alpsee-Grünten unter www.alpsee-gruenten.de
Obermaiselstein: Tourismus unter Tage
Obermaiselstein ist mit seinen 2.000 Gästebetten und gut 250.000 Übernachtungen die drittgrößte Tourismusgemeinde im Naturpark. Die rund 36.000 Gäste des Luftkurortes verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf die Sommer- und die Wintersaison. Das relativ schneesichere Skigebiet Grasgehren zwischen Wannenkopf und Riedberger Horn gilt als eines der schönsten im Voralpenland und ist im Sommer ein beliebtes Wandergebiet.
Auf dem Gipfel des 1787 Meter hohen Riedberger Horn stößt Obermaiselstein an die Gemarkungsgrenzen von Bolsterlang und Balderschwang. Zusammen bilden sie die Verwaltungsgemeinschaft „Hörnergruppe“.
Von den 25 km² Gemeindefläche liegen 21,3 km² im Naturpark. Für die rund 900 Einwohner des Luftkurortes mit den Ortsteilen Oberdorf, Niederdorf, Ried, Haubenegg und Aumühle ist Tourismus der wichtigste Wirtschaftsfaktor.
Hauptattraktion neben dem beliebten Ski- und Wandergebiet der Hörnergruppe ist die Sturmannshöhle im Schwarzenberg. Sie ist die einzige für Besucher begehbare Naturhöhle im Allgäu und ganzjährig geöffnet. Man gelangt auf 180 gesicherten Stein- und Eisentreppen rund 300 Meter tief in die Spalthöhle aus der Jungsteinzeit. Tourismus unter Tage sozusagen.
Wer lieber über Tage die großartige Allgäuer Landschaft genießt, auf den warten über 200 Kilometer Wanderwege zwischen und um die „Hörner-Dörfer“, dazu 110 Kilometer ausgewiesene Nordic Walking-Routen oder Radtouren am Illerdamm und auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Mountainbiker finden Touren mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden, für Reiter gibt es Angebote, ebenso für Gleitschirmflieger.
Ein Tipp für rekordsüchtige Autofahrer: Über den 1430 hohen Riedbergpass führt Deutschlands höchste Passstraße.
Mehr Infos zu Obermaiselstein unter www.obermaiselstein.de und zu den „Hörnerdörfern“ unter www.hoernerdoerfer.de
Kleinste Gemeinde ist Balderschwang
Die einzige Gemeinde Bayerns, die vollständig im Naturpark Nagelfluhkette liegt, ist Balderschwang. Mit knapp 240 Einwohnern auf 42 km² ist die höchstgelegene selbständige und kleinste Gemeinde Bayerns auch die kleinste im gesamten Naturpark.
Seinen Beinamen „Bayerisch Sibirien“ verdankt das über 1000 Meter hoch gelegene Balderschwang seinem Schneereichtum zwischen Riedberg und Hochschelpen. Tatsächlich kommen die meisten der etwa 43.000 Gäste im Winter ins Hochtal.
Auf jeden Einwohner kommen in Balderschwang statistisch 5 Gästebetten. Das sind weit mehr als in jedem anderen Naturparkort: der Durchschnitt liegt bei 0,5 Betten. Doch stören weder Hotelkomplexe noch Hochhäuser die ländliche Idylle.
Das Balderschwanger Hochtal liegt an Deutschlands höchster Pass-Straße über den 1420 m hohen Riedbergpass ins Vorarlberger Hittisau im Westen des Naturparks.
Mit Bolsterlang, Obermaiselstein, Fischen und Ofterschwang bildet Balderschwang die Tourismusgemeinschaft „Hörnergruppe“ um das 1787 m hohe Riedberger Horn. Nahezu einziger Wirtschaftsfaktor in Balderschwang ist der Tourismus: In den etwa 1200 Gästebetten des „Hörnerdorfes“ werden jährlich rund 200.000 Gästeübernachtungen gezählt.
Im Winter werden 30 Kilometer Abfahrtspisten und über 40 Kilometer Loipen gespurt, im Sommer sind in dem naturbelassenen sonnigen Hochtal 60 Kilometer Wanderwege ausgeschildert. Balderschwang ist Teil des „Nordic Walking Park Hörnerdörfer“ mit 110 Kilometer ausgeschilderten Routen. Ein Badeweiher bietet im Sommer sogar Badespaß.
Einen Wasserfall entdecken, einen Wald- und Naturerlebnis-Lehrpfad erkunden, dem Käselehrpfad zu sieben Sennalpen folgen oder eine Pferdekutschfahrt machen, Skaten oder Fußball spielen. Der Sommer ist hier kurz, aber abwechslungsreich.
Mehr Infos zu Balderschwang unter www.balderschwang.de und zu den „Hörnerdörfern“ unter www.hoernerdoerfer.de
Die Sonne überm Naturpark geht in Blaichach auf
Keine Feriengemeinde im Naturpark liegt östlicher als Blaichach. Hier geht buchstäblich die Sonne über dem Naturpark auf. In den zwölf Teilorten im Illertal und im Gunzesrieder Tal leben rund 5.300 Einwohner. Früher ein bedeutender Standort der Textilindustrie, bestimmt seit 1960 die Fa. Robert Bosch die Struktur des Arbeitsmarktes. Rund 70 Prozent der etwa 1500 Arbeitsplätze in der Gemeinde sind in produzierenden Betrieben angesiedelt.
Die Mehrheit der fast 1100 Gästebetten und der rund 70.000 Übernachtungen entfallen auf das stärker landwirtschaftlich geprägte Gunzesrieder Hochtal auf knapp 900 Meter.
Von den 50 km² Gemeindefläche liegen 47 km² im Naturpark. Blaichach gehört wie Immenstadt zur Ferienregion „Alpsee-Grünten“. Ein rund 100 km langes Wanderwegenetz, elf Nordic Walking-Routen und neun ausgeschilderte Mountainbike-Touren führen von den Illerauen bis auf den 1745 Meter hohen Siplinger Kopf im Naturpark.
17 Ferienhöfe laden zu Urlaub in der Allgäuer Berglandschaft abseits der touristischen Hauptrouten ein. Gasthöfe und Pensionen bis zur gehobenen Mittelklasse, Heimatabende, Standkonzerte und Bauerntheater im Abendprogramm versprechen ein authentisches Urlaubserlebnis.
Wer will kann, kann Seminare in einem der Kräuter- und Gesundheitshöfe oder in der Sennerei besuchen. Oder er wandert im Sommer zu einer der zahlreichen bewirtschafteten Alphütten. Unangefochtener Klassiker ist dabei die Panorama-Tour über die Hörner-Kette, die sich auch für Familien mit geringer Wandererfahrung eignet.
Doch auch wer nicht so hoch hinaus will, kann einiges erleben – zum Beispiel im Familien-Vital-Park Blaichach-Burgberg. Sein Naturbad ist eines der größten Erlebnis-Freibäder der Region und bietet neben einem Sprungturm und einem Sportbecken auch die beliebte Wasserseilbahn für Wasserskifahrer.
Mehr Infos zu Blaichach unter www.blaichach.de und zur Ferienregion Alpsee-Grünten unter www.alpsee-gruenten.de
Sommer und Winter sind in Bolsterlang gleich beliebt
Mit 16,1 km² Fläche stellt auf deutscher Seite Bolsterlang die kleinste Fläche für den Naturpark zur Verfügung. Die gut 1000 Einwohner große Gemeinde gehört mit Obermaiselstein und Balderschwang zur Verwaltungsgemeinschaft „Hörnergruppe“ um das 1787 m hohe Riedberger Horn.
Wie auch die beiden anderen „Hörnerdörfer“ ist Bolstlerlang stark auf Tourismus ausgerichtet. Die rund 200.000 Übernachtungen in den etwa 1100 Gästebetten sind noch recht gleichmäßig auf Sommer- und Wintersaison verteilt. Seit dem Bau der Hörnerbahn verschiebt sich die Verteilung der rund 30.000 Gäste jedoch zunehmend Richtung Winter.
Im Winter werden am 1586 Meter hohen Bolsterlanger Horn 20 km Pisten präpariert und 50 km Loipen gespurt. Im Sommer zieht es Naturfreunde, Wanderer, Paraglider und Drachenflieger in die Region. Bolsterlang ist Teil des Nordic-Walking-Park Hörnerdörfer mit 110 km ausgeschilderter Routen.
Und von hier aus erschließen sich auch die schönsten Wandertouren der „Hörnerdörfer“, allen voran die „Hörnerpanoramatour“. Dank ihrer nur leichten Auf- und Abstiege ist dieser Wanderweg auch für Familien gut geeignet. Die einfachste und kürzeste Variante führt mit der Hörnerbahn von Bolsterlang aus zur Bergstation und dort auf gut begehbaren Wegen auf den höchsten Punkt der Tour – den 1655 m hohen Weiherkopf.
Das Golfresort Sonnenalp-Oberallgäu mit seinen zwei 18 Loch-Plätzen und einem 9 Loch-Kurzplatz erlaubt entspannende Abschläge in der faszinierenden Bergkulisse. Bungee Jumping an der Skischanze, Hochseilgarten, Canyoning in den Bergbächen, Schweben am Gleitschirm – die Sommer in Bolsterlang sind relativ kurz, bieten aber naturnahe Erholung.
Mehr Infos zu Bolsterlang unter www.bolsterlang.de und zu den „Hörnerdörfern“ unter www.hoernerdoerfer.de
Hittisau ist ein gutes Beispiel für die Aufgaben im Naturpark
Wie gut Natur und Kultur im Naturpark zusammenpassen, wie das Thema Energie anschaulich umgesetzt werden kann und vor welchen Aufgaben die Regionalentwicklung steht, zeigt sich eindrucksvoll im Vorarlberger Hittisau im Südwesten des Naturparks.
Nur knapp ein Prozent der 46,7 km² großen Gemeindefläche in Höhenlagen zwischen 640 und 1645 Meter sind verbaut, hier leben 1920 Einwohner. Dass viele „Auspendler“ täglich zur Arbeit an anderen Orten Hittisau verlassen, und viele „Einpendler“ von anderen Orten zur Arbeit hierher kommen, ist typisch für die Naturparkgemeinden im Bregenzerwald. Mit 790 Gästebetten, 15.000 Gästeankünften und 65.000 Übernachtungen ist der Tourismus jedoch bereits heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Tal von Leckner Ach und Bolgenach.
In der Streusiedlungsgemeinde dominiert Natur – und wie sie in Kultur integriert werden kann zeigt nicht zuletzt die Architektur. Zum Beispiel des Feuerwehr- und Kulturhauses von Hittisau. Der zum Dorfzentrum hin komplett verglaste zweistöckige Holzquader aus heimischen Hölzern beherbergt oben Veranstaltungsräume und Österreichs einziges Frauenmuseum und unten, wo Stahl und Beton dominieren, die Feuerwehr.
Gut 100 km markierte Wanderwege führen durch die Täler auf den Hittisberg und auf die westlichen Gipfel der Nagelfluh mit dem Hochhäderich (1566) als Endpunkt der Kette.
Zu Hittisau gehören 125 Alpen, so viel wie nirgends sonst in Österreich. Mit den benachbarten „Kleeblattgemeinden“ Riefensberg, Sibratsgfäll und Balderschwang (Allgäu) hat Hittisau einen Führer zu den Sennalpen und Vorschläge für 100 Wanderungen herausgegeben. Andere Wege führen „Auf den Spuren des Heiligen“ zu den Kapellen der Region.
Am Stauwerk Bolgenach beginnt ein Wasserwanderweg, der eindrucksvoll und abwechslungsreich die Bedeutung des Wassers als Energiespender unterstreicht.
Mehr Infos zu Hittisau unter www.hittisau.at und zu den „Kleeblattgemeinden“ unter www.kleeblatt-urlaub.at
Golf- und Wintersport bestimmen Tourismus in Riefensberg
An den nördlichen Ausläufern des Vorderen Bregenzerwaldes liegt im Übergangsbereich zum sanfthügeligen Allgäu die Gemeinde Riefensberg.
Fast 45 % der Gesamtfläche von 14,86 km² zwischen der Weissach und dem Hochhäderich-Massiv werden von 50 Bauern noch landwirtschaftlich genutzt, rund 35 % sind Wald und etwa 12 % Alpen.
Das knapp 1000 Einwohner zählende Riefensberg ist eine der für diesen Teil des Bregenzerwaldes typische Auspendlergemeinde. Doch besonders der Wintertourismus und der Golftourismus haben sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Der 18-Loch „Golfpark Bregenzerwald“ in Riefensberg liegt unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zur Nachbargemeinde Oberstaufen im Allgäu.
Die Mehrzahl der rund 7200 Gäste kommen jedoch im Winter, in den 435 Gästebetten in Hotels, Gasthöfen und Ferienwohnungen sowie auf dem Ganzjahrescampingplatz werden pro Jahr rund 28.000 Übernachtungen gezählt. Im Winter locken vor allem das Ski-Angebot am Hochlitten und das weitläufige Loipennetz des westlichen Naturparks zwischen 600 und rund 1300 Meter Höhe, daneben eine Rodelbahn und gut 40 Kilometer Winterwanderwege.
Riefensberg liegt an der „KäseStraße Bregenzerwald“ und hat noch eine eigene Sennerei. Besonders sehenswert ist die „Juppenwerkstatt“ mit dem angegliederten Museum. Hier werden aus schwarzer Glanzleinwand die aufwändigen Trachten der Wälderinnen hergestellt, die durch schlichte und beinahe zeitlose Eleganz bestechen.
Im Sommer zieht die landschaflich attraktive Region hauptsächlich Wanderer, Mountainbiker und Naturliebhaber in ihren Bann. Riefensberg ist Teil des Vorarlberger Wanderkonzeptes und bietet gemeinsam mit den drei anderen „Kleeblattgemeinden“ Balderschwang, Hittisau und Sibratsgfäll 100 Wandertouren unterschiedlicher Länge an.
Mehr Infos zu Riefensberg unter www.riefensberg.at und zu den „Kleeblattgemeinden“
unter www.kleeblatt-urlaub.at
In Sulzberg gehen Landwirtschaft und Tourismus Hand in Hand
Ein Beispiel für das Nebeneinander von Natur und Kultur, Landwirtschaft und Tourismus im Naturpark ist Sulzberg. Die Gemeinde liegt im Norden Vorarlbergs direkt an der Grenze zum Allgäu auf dem 1050 Meter hohen Sulz-Berg. Vom Dorfplatz auf der Bergkuppe bietet sich ein faszinierender Blick auf den Bregenzerwald, ins Allgäu und die Schweizer Alpen.
Sulzberg ist mit 80 Landwirtschaftsbetrieben, rund 600 Rindern, 1500 Milchkühen und einer Jahres-Milchproduktion von über 6 Mio. Litern die größte Bauerngemeinde Vorarlbergs – und dennoch im Zentrum der Streusiedlung stark touristisch geprägt. In der Dorfsennerei werden aus Bergmilch vielfältige Käse- und Milchprodukte gefertigt. Sulzberg liegt an der KäseStraße Bregenzerwald. Die „Käserebellen“ – wie sich die Sulzberger Bauern nennen – machten 1998 mit dem 247 kg schweren größten Emmentaler der Welt von sich reden.
Gastronomie und Tourismus sind dennoch die Haupteinnahmequellen in der 1830 Einwohner-Gemeinde. Dank der exponierten Lage und des ausgeprägten Angebotes im Ortszentrum hat der Tagestourismus eine besonders starke Bedeutung. In den drei Restaurants rund um Dorfplatz und Kirche finden 500 Gäste einen Platz. In den rund 400 Gästebetten des Ortes werden im Jahr gut 36.000 Übernachtungen gezählt, davon 70 % im Sommer. Wandern und Wellness sowie Ausflüge mit der Bregenzerwald-Card in die Region sind die wichtigsten Angebote für Urlauber.
Etwa ein Drittel der 23,1 km² Gemeindefläche ist bewaldet. In der Gemeinde finden rund 350 der Einwohner einen Arbeitsplatz, rund 300 Sulzberger pendeln jedoch zu einem Arbeitsplatz in den Bregenzerwald, nach Bregenz oder ins Allgäu. Dennoch ist der Jahreslauf geprägt von Traditions- und Religionsfesten und einem intensiven Vereinsleben.
Mehr Infos zu Sulzberg: www.sulzberg.at
Naturnaher Urlaub mit Älpler- und Bauernleben in Sibratsgfäll
Zum touristischen Potenzial des Naturparks Nagelfluhkette steuert die mit 405 Einwohnern kleinste der Vorarlberger Naturparkgemeinden einen beachtlichen Grundstock bei.
Das idyllische Bergdorf auf rund 1000 Meter Seehöhe am Rande des Bregenzerwaldes liegt im Süden des Naturparks frei vom Durchgangsverkehr. 42 % der 29,3 km² großen Gemarkung zwischen 800 und 1700 Meter sind Wald, 34 % Alp-Flächen.
Für die 405 Einwohner ist der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftszweig. Es gibt noch 14 Bauernhöfe, einige Handwerksbetriebe, Bäckerei, Sennerei und Lebensmittelgeschäft, doch 65 Prozent der arbeitenden Bevölkerung sind auch in Sibratsgfäll Auspendler. Symptomatisch für das intakte Gemeindeleben, von dem auch die Urlauber profitieren, ist die stattliche Zahl von 13 Vereinen und acht Gasthöfen. In den 360 Gästebetten werden pro Jahr etwa 7.000 Gäste und 28.300 Übernachtungen gezählt.
Im „1. Nordic-Walking-Dorf Vorarlbergs“ sind sechs verschiedene Routen über etwa 40 Kilometer speziell für das Wandern mit zwei Stöcken ausgewiesen. Für Wanderer sind in Sibratsgfäll 60 km Wanderwege ausgeschildert – von einfachen Strecken im Tal über kinderfreundliche Erlebnistouren mit Wasserfall und Baden im Fluss bis zu alpinen Gipfeltouren im Naturpark.
Das Wandergebiet von Sibratsgfäll ist Teil des Vorarlberger Wanderkonzeptes mit seinen insgesamt 2000 Kilometer einheitlich ausgeschilderter Wege. Zusammen mit den anderen „Kleeblattgemeinden“ Riefensberg, Hittisau und Balderschwang/Allgäu gibt es Wandertipps für 100 Touren in der Region. Mountainbiker finden unter der Kulisse von Gottesackerwänden, Hoher Ifen, Diedamskopf und Winterstaude eine große Auswahl an Touren. Die Verspannungen von anstrengenden Touren lassen sich bestens im einzigartigen Natur-Moorbad von Sibratsgfäll lösen.
Mehr Infos zu Sibratsgfäll unter www.sibra.at und zu den Kleeblattgemeinden unter www.kleeblatt-urlaub.at
Vorarlbergs kleinste Gemeinde im Naturpark ist Lingenau
Flächenmäßig die kleinste, von ihrem touristischen Angebot aber eine der vielfältigsten österreichischen Naturparkgemeinden ist Lingenau.
Der 1350-Einwohner-Ort auf 690 Meter Höhe im Westen des Naturparks wurde mehrfach als schönste Blumengemeinde Vorarlbergs ausgezeichnet. Knapp 60 Prozent der 6,9 km² Gemeindefläche werden von 39 Landwirten im Haupterwerb genutzt, sie bewirtschaften auch einen großen Teil der Alpflächen von Hittisau und Balderschwang/Allgäu.
In Lingenau pendeln etwa 65 Prozent der Arbeitnehmer an auswärtige Arbeitsplätze, fast jeder dritte Arbeitnehmer oder Angestellte in Lingenau ist jedoch ein Einpendler. Möglich machen es die günstigen Busverbindungen in die ganze Region und die Nähe zu den Bahnhöfen Dornbirn und Bregenz.
Knapp 14.000 Gäste nutzen pro Jahr das touristische Angebot. Die 440 Gästebetten in allen Kategorien verzeichnen rund 44.000 Übernachtungen, die meisten im Sommer. Gleich sieben Restaurants und Gasthöfe, die meisten davon Mitglieder der „KäseStraße Bregenzerwald“, traditionelle Heimatabende, Platzkonzerte und Wanderangebote, ein „Käsekeller“ und ein Bienenlehrgarten sorgen für entsprechende Unterhaltung. Wer Spannung sucht, findet sie hier im Hochseilgarten, am Kletterturm, beim Riverrafting, Canyoning, Kajakfahren oder Bungee-Jumping im „größten Outdoorcenter Europas“.
Alle, die weniger Nervenkitzel brauchen, können von der Hochbrücke Lingenau 90 Meter tief auf die Fluten der Bregenzerach blicken. Die 358 Meter lange Großdorferbrücke überspannt das Flussbett der Subersach sogar in 106 Meter Höhe. Andere touristische Sehenswürdigkeiten sind die barocke St. Anna-Kapelle, die Gschwendtobelbrücke von Alois Negrelli, dem „Vater des Suez-Kanals, und ein 40 Meter hoher Kalktuffhang.
Mehr Infos zu Lingenau: www.lingenau-tourismus.at
Krumbach: Wichtigster Knotenpunkt im Bregenzerwald
Mit nur 8,7 km² Fläche ist Krumbach die flächenmäßig kleinste Gemeinde und zählt mit etwa 270 Gästebetten auch zu den kleinsten touristischen Einheiten. Dennoch spielen die Einnahmen aus dem Tourismus hier eine große Rolle. Der Fremdenverkehr, insbesondere der Tagestourismus, ist neben kleinen Handwerksbetrieben und der Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Doch fast 70 % der rund 940 Einwohner sind Auspendler.
Krumbach liegt in etwa 750 Metern Höhe am westlichen Rand des Naturparks zwischen den tief eingeschnittenen Tälern von Bolgenach und Weißach. Der Ort ist Verkehrsknotenpunkt und Kreuzungspunkt der ÖPNV-Linien nach Bregenz, ins Allgäu und über Lingenau in den Hinteren Bregenzerwald. Daraus resultiert auch die besondere Bedeutung des Tagestourismus und eine breite gastronomische Szene: Vom Landgasthof bis zum haubengekrönten Restaurant haben die Gäste die Wahl zwischen zwölf Lokalen!
Hier macht man Urlaub in einer gewachsenen bäuerlichen Kulturlandschaft. Die etwa 270 Betten ermöglichen Urlaub auf dem Bauernhof genauso wie Urlaub im Kurhotel. Rund 3300 Gäste stehen für gut 17.700 Übernachtungen, zwei Drittel davon im Sommer. Sie nutzen die etwa 25 Kilometer ausgebauter Wanderwege, die den vielfältigen Kulturraum der typischen Bregenzerwald-Streusiedlung erschließen. Von hier schweift der Blick auf lang gestreckte Bergrücken und markante Felsen, die oft schon in der Schweiz oder im Allgäu liegen. Der Weißachtobel und das Rossbad-MoorNaturattraktionen.
In den Naturpark kann Krumbach beispielhafte Energie-Projekte einbringen. Der Ort ist seit 2004 zertifizierte e5-Gemeinde, die sich intensiv für die Erhaltung der natürlichen Umwelt einsetzt. Die Umwelt- und Energiearbeit wird mit dem Energie-Institut Vorarlberg koordiniert. 2007 wurde Krumbach für seine aktive Energiepolitik mit 4 e ausgezeichnet.
Mehr Infos: www.krumbach.at
Langenegg bringt viel Erfahrung zum Kernthema Energie ein
Langenegg im Westen des Naturparks kann zum Kernthema Energie so viel Erfahrung beisteuern wie kaum eine andere Naturpark-Gemeinde. Seit dem Bau einer ersten Solaranlage 1992 zählt Langenegg zu den Vorreitern einer umweltgerechten Energiepolitik in der Region. Seit 1998 ist die 1100 Einwohner-Gemeinde Mitglied im „e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden“. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Umwelt- und Klimaschutzpreisen erhielt Langenegg 2004 für 127 ausgewiesene Einzelprojekte den European Energy-Award mit 5 e für seine aktive kommunale Energiepolitik.
Allerdings steht die 10,47 km² kleine Klimabündnis-Gemeinde wie andere Orte im Bregenzerwald auch vor der Herausforderung, Nahversorgung und Infrastruktur für die Bevölkerung dauerhaft zu sichern. Fast 72 Prozent der Arbeitnehmer sind Auspendler, was durch die verkehrsgünstige Lage erleichtert wird. Über Krumbach kommt man leicht nach Bregenz und ins Allgäu, über Lingenau nach Dornbirn und ins Rheintal.
Mit nur 68 Gästebetten und knapp 4600 Übernachtungen ist der Tourismus ein nachrangiger Wirtschaftsfaktor. Dennoch reicht das Unterkunftsangebot von der Privatpension bis zum 4-Sterne-Hotel. Gut zwei Drittel der 600 Gäste kommen im Sommer. Sie schätzen das anregende Dorfgefühl mit den abgelegenen Häusergruppen der typischen Streusiedlungen, die sich hier um ein modernes und architektonisch höchst eindrucksvolles neues Zentrum zwischen den beiden früher selbständigen Ortsteilen gruppieren.
Die Bregenzerach lädt zum Wildwasserpaddeln und zum Baden im Fluß ein, andere Urlauber angeln, reiten, spielen Tennis oder Beachvolleyball oder machen Ausflüge entlang der „KäseStraße Bregenzerwald“: Hier bieten Sennereien, Käseproduzenten, Handwerker und Wirtshäuser rund ums Jahr einen interessanten Zugang zum Thema Käse an. Eine besondere Attraktion sind jedoch die Energie-Portale Langenegg. Sie haben den Anspruch, energetische Schwingungen und ihre Wirkung auf den Menschen erlebbbar zu machen.
Mehr Infos zu Langenegg: www.langenegg.at
Doren ist die jüngste und westlichste Gemeinde im Naturpark
Jüngste und zugleich westlichste Gemeinde im Naturpark ist Doren. Die erst vor 160 Jahren entstandene Straßensiedlung ist dem Naturpark zuletzt beigetreten und deshalb im offiziellen Landschafts- und Entwicklungsplan noch gar nicht vermerkt. Sie breitet sich auf 14,2 km² Fläche am Süd- und Nordabhang des Sulz-Berges aus, der als langgestreckter Sandsteinrücken westlich der Nagelfluhkette den Übergang des Bregenzerwaldes in die Allgäuer Hügellandschaft markiert.
Im Norden schließt die Naturparkgemeinde Sulzberg, im Süden und Osten die Weißach und die Gemeinden Langenegg und Krumbach an die Gemarkung an. Im Westen reicht Doren bis an die Rotach und die Bregenzer Ach. Die Mündung der Rotach ist mit 460 Metern zugleich der tiefste Punkt, die Haldenhöhe bei Sulzberg mit 960 Meter der höchste Punkt der Gemeinde. In allen drei Flüssen können die Gäste im Sommer auch baden.
Fast 60 % der Gemeindefläche werden landwirtschaftlich genutzt. Dank der sonnigen Lage sind die Voraussetzungen hierfür ideal. Land- und Forstwirtschaft haben eine hohe wirtschaftliche Bedeutung in dem etwas mehr als 1000 Einwohner zählenden Dorf. Dazu kommen etwa 30 Klein- und Mittelbetriebe von Handel, Handwerk und Gewerbe.
Doch weil Doren auch Mitglied der „KäseStraße Bregenzerwald“ ist und die Dorfsennerei für ihre Erzeugnisse bekannt ist, hat auch der Tagestourismus eine relativ hohe Bedeutung. Der Übernachtungstourismus ist noch ausbaufähig, es gibt auch nur etwa 50 Gästebetten. Drei Gasthöfe, ein Campingplatz, ein Ferienheim, eine Jugend- und Familienpension sowie sechs Ferienwohnungsvermieter zählen im Jahr knapp 8400 Gästeübernachtungen.
Mehr Infos zu Doren: www.doren.at
Weitere Informationen zum Naturpark, seinen Zielen, Mitgliedern, Aktivitäten und touristischen Angeboten: Naturpark Nagelfluhkette, Gästeinformation, Marienplatz 12, D-87509 Immenstadt/Allgäu, Tel. + 49 82323 9141-76, Fax: -95, www.naturpark-nagelfluhkette.eu
Fotos: Partnergemeinden des Naturparks Nagelfluhkette