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Wirtschaftsabschwung erzeugt neue Gewinner und Verlierer in der Reisebranche

Internetbuchungen werden steigen. Die Nachfrage nach virtuellen Online-Konferenzen wird anwachsen. Inlandreisen bleiben stabil oder nehmen zu, ebenso die Nachfrage nach kostengünstigen Flügen. Ziele in der Nähe großer Reisemärkte sind von der Krise nicht so hart getroffen. Langstrecken-Reisen werden jedoch deutlich abnehmen. Am stärksten betroffen sind die Sektoren Geschäftsreisen und MICE (Tagungen, Incentives, Kongresse, Events) - so die Prognose des ITB World Travel Trends Report von IPK International.

{mosgoogle left}Gestützt auf 500.000 Reise-Befragungen in 58 Ländern hat IPK International weit reichende Voraussagen getroffen. Für 2009 prognostiziert das IPK International einen Rückgang der Reisetätigkeit in den meisten Märkten, für 2010 Stagnation und für 2011 und 2012 eine geringe Zunahme.

Rolf Freitag, CEO von IPK International: „Wir befinden uns in einer ausgewachsenen Weltwirtschaftskrise, nicht einer kleinen Rezession. Die Konsumgier der letzten Jahre hat sich in Konsumangst verwandelt.“ Laut IPK-Befragungen werden 40 Prozent der Europäer wegen der Weltwirtschaftskrise ihre Reisepläne umstellen. Etwa 66 Prozent aller Europäer und 60 Prozent aller Asiaten überlegen, diese zu  ändern. Dies wird, wie Freitag erläutert, eine Umschichtung zu mehr Inlandreisen, weniger weiten Reisen, günstigeren Destinationen sowie Ausgabenkürzungen in den Ferien zur Folge haben.

Im weltweiten Vergleich werden die europäischen und nordamerikanischen Märkte am stärksten getroffen. Laut IPK-Prognose haben China, Indien und ganz Lateinamerika für 2009 eine weitere Steigerung des Bruttoinlandsprodukts und eine entsprechend wachsende Nachfrage nach Reisen zu erwarten. Auch wenn die Wachstumszunahmen niedriger ausfallen werden als in den letzten zehn Jahren.

Rolf Freitag wies darauf hin, dass über 50 Prozent der weltweiten Reisenachfragen in Europa anfällt. 2008 haben Russen, Holländer und Polen überdurchschnittlich oft inner-europäische Reisen unternommen. Doch die starke Abwertung des Russischen Rubel und des Polnischen Zloty lässt eine entsprechend starke Nachfrage für 2009 kaum erwarten. Und während die Türkei, die USA und das Vereinigte Königreich 2008 eine starke Zunahme von Reisenden aus Europa erfuhren, wird das, laut der IPK-Prognose, im laufenden Jahr kaum mehr der Fall sein.

In Haushalten mit über 20.000 Euro Jahreseinkommen wird das Reisen, dem IPK zufolge, seinen unverändert hohen Stellenwert behalten. Doch Haushalte mit einem Jahreseinkommen unter 20.000 Euro werden ihre Reisepläne wahrscheinlich auf preisgünstigere und/oder örtliche Nahziele umstellen. Freitag wies darauf hin, dass Reisende das Internet zunehmend nicht nur zur Informationsbeschaffung, sondern auch zur Buchung und Bezahlung von Reisen nutzen. Wobei die Bedeutung des Internets als Reiseinstrument für 2009 noch zunehmen wird.

Um dem Wirtschaftsabschwung zu begegnen, der wahrscheinlich länger anhalten wird als angenommen, schlägt Rolf Freitag Firmen vor, Kosten zu mindern, Preissenkungsoffensiven zu starten und Partnerschaften mit dem öffentlichen Sektor einzugehen, sowie neue Attraktionen aggressiver zu vermarkten und E-Marketing und E-Sales-Initiativen zu verstärken.

Firmen mit guten Aktivposten können die billigen Kredite nutzen, um Gelder aufzunehmen und im Hinblick auf einen künftigen Wirtschaftsaufschwung zu investieren, der, wie er sagt, schließlich erfolgen wird.

Quelle: ITB

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