Jakobusweg Teilstrecke II: Donauwörth – Kloster Holzen
Der Jakobsweg, Jacobusweg oder Jakobusweg mit "k" geschrieben, ist ein weit gefächertes Routennetz mit zahlreichen über ganz Europa verstreuten Ausgangspunkten.
Alle Einzelwege bündeln sich in den Pyrenäen zu dem Hauptweg, der westwärts durch Galizien nach Santiago de Compostela führt.
Ziel all dieser Wege ist das Grab des heiligen Jakobus d. Ä., der im Jahre 44 nach Christus in Jerusalem das Martyrium erlitt. Er galt nach christlicher Überlieferung als erster Missionar auf der iberischen Halbinsel.
Der Legende nach sind seine Gebeine auf wundersame Weise in einem Boot wieder nach Spanien gelangt und an einem Ort namens Compostela bestattet worden. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter rund um die Reise des Jakobusweges die den Wanderer und Reisenden bei der Organisation der Pilgerreise helfen.
Das gosse Interesse beruht in Deutschland sicher auch daran, dass der Papst nun "Deutsch" ist und der vorherige Papst nicht nur "seelig" sondern auch "heilig" gesprochen werden soll. Man kann dazu stehen wie man will - die innere Ruhe und Reinheit mit sich selbst und der Welt zu finden hat noch Niemand geschadet.
Seelische Reinheit à la Monaco FranzeSo versuchte selbst der aus dem Bayerischen Fernsehen deutschlandweit beliebte und bekannte "Monaco Franze", gespielt von Helmut Fischer, in der Folge 6 "Mehr seelisch, verstehn's?" sich mit seinem Freund und Spezl "Manni Kofpeck", gespielt von Karl Obermayr, in einem Kloster seelisch-geistiger Regeneration zu unterwerfen und an den Klosterexerzitien teilzunehmen.
Fernsehserie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" auf DVD zum bestellenIm Gegensatz zum "er"leben im Kloster bietet der Jakobusweg ein aktives Erlebnis und dazu bieten sich Teilstrecken bereits in Bayern an.
Denn nicht jeder Interessierte hat die Zeit und Möglichkeit den gesamten Pilgerweg zu beschreiten. Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen heute wieder einen Streckenabschnitt in Bayrisch Schwaben, der schon zu Zeiten des Mittelalters von Pilgern gegangen wurde.
Reiseführer "Bayrisch Schwäbischer Jakobus-Pilgerweg"Der Reiseführer "Bayrisch Schwäbischer Jakobus-Pilgerweg - Vom Ries zum Bodensee in 16 Tagesetappen (Autor Ulrich Lohrmann) hilft Ihnen bei der Planung einer Tagestour.
Ein Vorschlag des Autors ist beispielsweise die Tour Donauwörth nach Kloster Holzen die wir Ihnen hier auszugsweise vorstellen:
Jakobusweg Teilstrecke Donauwörth – Kloster HolzenAuszug aus den Toureninfos des AutorsMit dem Verlassen des Rieses und der schwäbisch-fränkischen Alb empfängt den Jakobuspilger ein völlig verändertes Landschaftsbild, nämlich das mittelschwäbische Terrassenland.
Es breitet sich südlich des Donautales bis zu den Endmoränen mit seinem von zahlreichen Wasserläufen durchschnittenen Oberflächenrelief aus. Davon profitiert auch unser Pilgerweg, der Sie nach einem anfangs wenig dramatischen Auftakt schon bald entlang dem abwechslungs- und aussichtsreichen Rand des Lechtales der Bezirkshauptstadt Augsburg entgegenführt.
Donaubrücke Donauwörth Nordheim 2 km – Mertingen 9 km – Druisheim 12 km –Allmannshofen 15 km – Kloster Holzen 17 km. Ebene Wegstrecke mit unbedeutenden Steigungen aber wenig Schatten
Der Weg aus der Innenstadt von Donauwörth führt über die Donaubrücke, um auf einem Fuß-/Radweg nach Nordheim zu wandern. Nach zwei Unterführungen unter der Bahnlinie und der Bundesstraße kommen Sie über freies Feld nahe dem Flusslauf der Schmutter und einem Radwegweiser folgend nach Mertingen. Rechter Hand erkennen Sie die etwa 3 km entfernt Baumkulisse des Natur- und Vogelschutzgebietes „Mertinger Hölle“, mit renaturierten ehemaligen Torfabbauflächen.
Die Route durch das Neubaugebiet von Mertingen erfordert etwas Aufmerksamkeit (Jakobus- Informationstafel beim Dr.-Steichele- Denkmal), damit Sie ohne Abschweifungen nach Querung der neuen Umgehungsstraße (rechts Hagenmühle und Reitsportzentrum) ansteigend zu einem Feldkreuz gelangen. Hier haben Sie im Rückblick eine eindrucksvolle Aussicht auf Mertingen, das Donautal und die dahinter sich erstreckende Schwäbische Alb.
In
Mertingen sind die wichtigsten Anlaufpunkte die Pfarrkirche St. Martin die ein romanischer Vorläuferbau von 1726 ist. Bedeutende Chorfresken, (Joh. Bapt. Enderle) Altäre und Burghöfe sind das ehem. Römerkastell „Summuntorium“ am Ende der Via Claudia zur Sicherung der im 1. Jahrhundert n. Chr. hier verlaufenden Provinzgrenze.
In
Druisheim sollten Sie sich einen Besuch der Kirche und der Kapelle nicht entgehen lassen. Denn in Druisheim befindet sich die Pfarrkirche St. Vitus mit bemerkenswerte Rokokoausstattung (u. a. Fresken von Matthäus Günther) deren Neubau 1731/32 entstand.Die Kapelle Zur Schmerzhaften Muttergottes entstand klurz danach 1749 in einheitlichem Rokokostil.
Etwa 800 m östlich von Druisheim erkennt der aufmerksame Beobachter parallel zur Landstraße die teilweise mit Bäumen bestandenen Reste der Via Claudia.
Nach der Druisheimer Schmutterbrücke verlassen Sie nach rechts die Nordendorfer Landstraße und gehen auf einem Feldweg vorbei an der Muttergotteskapelle nahe dem Flusslauf südwärts, um bald das Unterdorf von Allmannshofen zu erreichen und nach 1 km am Fuß des Holzener Klosterberges zu stehen.
Am Friedhof bringt eine steile Treppe den Wanderer hinauf zu einem Torbogen, hinter dem ein geräumiger Innenhof sich befindet (Jakobus-Informationstafel).
Kloster Holzen: Im 12. Jahrhundert Stiftung des ursprünglichen Benediktiner- Doppelklosters. Nach Verlegung auf den Karlsberg Neubau der heutigen Anlage von Franz Beer (1696–1704), heute Besitz der Ursberger St. Josefs-Kongregation.
Doppeltürmige ehem. Klosterkirche St. Johannes d. T. mit prächtiger Ausstattung (Wessobrunner Stuck, aufwändige Altäre). Wallfahrt zum wundertätigen Christkind von Holzen.
Die Abgeschiedenheit des klösterlichen Ortes und die angenehme Atmosphäre des Klostergasthofes sind genau richtig, um den an Eindrücken so reichen Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
PilgerausweisDie Jakobus-Pilgergemeinschaft Augsburg e.V. hat einen Pilgerausweis entwickelt, der im Kath. Pfarramt St. Max, Franziskanergasse 8, 86152 Augsburg (Tel. 0821 343223-0) erhältlich ist. Mit ihm kann der Inhaber an vielen Orten durch Stempel seine Pilgerreise dokumentieren lassen. Gleichzeitig erfährt er unterwegs Hilfe in Notfällen und bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten in kirchlichen Einrichtungen.
Schließlich bieten zahlreiche Gaststätten bei Vorlage des Ausweises preisgünstige Pilgeressen an.
Für die Tourenplanung ist es gut zu wissen, ob und wie der Pilgerweg mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden kann. Dies ist bei einzelnen Tageswanderungen wichtig für die Festlegung des Start- und Endpunktes.
Kontakt und Adressen: Brauereigasthof, Hilaria-Lechner-Str. 21 (Ruhetag: Sa) mit Übernachtungsmöglichkeiten
Klostergasthof Holzen, Klosterstr. 3 86695 Allmannshofen-Holzen, Tel. 08273/99590 Fax 08273/99 5929. E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Dorfmuseum Mertingen, geöffnet: Mai–Sept. 1. Sonntag i. M. 14.00–17.00 Uhr
Gemeindeverwaltung: 86690 Mertingen Fuggerstr. 5, Tel. 09078/960012, Fax: 09078/960020, Gemeindeverwaltung: 86695 Allmannshofen, Kirchstr. 20, Tel. 08273/998687 Fax 08273 998688
Jakobusweg BuchtippBayr.-Schwäb. Jakobus-Pilgerweg
Vom Ries zum Bodensee in 16 Tagesetappen
von Ulrich Lohrmann
Aufgeteilt in 16 Tagesetappen werden die Wegabschnitte ausführlich beschrieben und dabei alle wichtigen Stationen des Pilgerweges ausführlich erläutert.
Im praktischen Teil findet man Einkehrempfehlungen, Etappenlänge und Beschafftheit des Weges sowie Informationen zu markanten Wegpunkten.
Über 400 km auf den Spuren des heiligen Jakob, 144 Seiten, farbige Abbildungen und detaillierte Karten, 12,2 x 20 cm, ISBN 3-89987-511-7, Art.-Nr.: 511/1107, 14,95 Euro
Weitere Infos zum Jakobus-Pilgerweg erhalten Sie unter
www.stoeppel.de und per email unter
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Die Einführung zum Jakobus-Weg finden Sie in German News hierDie Vorstellung der Teilstrecke "Öttingen bis Wemding" finden Sie in German News hierQuelle: Stöppel Verlag, Ralf Österreicher
Fotos: Stöppel Verlag, JPC
Autor: Gerd Bruckner